Verträge & SLAs

Innovation, weil es gar nicht anders geht

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Hi Zusammen,
derzeit beobachte ich ich eine gewisse Resignation bei Outsourcing-Anwendern bezüglich der Innovationsfähigkeit ihrer Provider. Scheinbar helfen selbst vertraglich festgeschriebene Innovationsklauseln nicht. Die Deals sind offenbar so knapp kalkuliert, dass die Provider keine Investitionsbudgets haben, um Innovation oder einfach nur einen Refresh der Infrastrukturen zu ermöglichen.

Ich beobachte deshalb einen Trend hin zu längeren Verträgen, so dass ein Refresh während der Vertragslaufzeit zwangsläufig vorgenommen werden muss.

Seht ihr das auch so, oder habt ihr andere Hebel gefunden?

Mit freundlichen Grüßen 
brabro
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Hallo brabro,

die "Kunst" liegt doch eher in dem mit einer Innovationsklausel verbundenen Mechanismus. Diese in der Regel leer laufenden Klauseln haben meist nicht mehr als reinen Apell-Charakter. Wir haben gelernt und den IT-Providern zugehört und auf dieser Grundlage eine Innovationsklausel entwickelt, die Anreiz und Messbarkeit zugleich bieten.

In diessem Zusammenhang kann ich übrigens immer nur davor warnen, zu lange Vertragslaufzeiten zu vereinbaren, vor allem im Outsourcing von Infrastruktur-Services. Das wird zum "Killer" für jegliche Innovation. Die IaaS- und PaaS-Modelle aus der Cloud zeigen ja, wie flexibel und innovativ Service-Provider sein können - setzt aber natürlich auch meine Bereitschaft zur Standardisierung und zur Partizipation am "Massengeschäft" voraus.

MfG
SMarco
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Hi SMaco,

interessant! Wie sieht denn der Mechanismus aus? Geübte Praxis - die auch halbwegs gescheit funktioniert - ist, jährliche, maximal halbjährliche Innovationsworkshops mit Vertretern von Provider- und Kundenseite zu veranstalten und die dort vorgestellten Innovationsthemen auf ihre Umsetzbarkeit und ihren Nutzen beim Kunden zu bewerten sowie die Wirtschaftlichkeit zu betrachten.

Leider kann in der Praxis auch beobachtet werden, dass dies von Providerseite eher als lästiges Übel angesehen und nur widerwillig umgesetzt wird. Dabei wäre es aus meiner Sicht DAS Kundenbindungsinstrument schlechthin.

zu den Laufzeiten der Verträge: bei sehr umfangreichen Sourcings z.B. Workplaces oder Telefonie für deutlich mehr als 50.000 Mitarbeiter dauert schon ein Flächen-Rollout gut und gerne 12-24 Monate. In solchen Situationen macht es durchaus Sinn z.B. Auf eine siebenjährige Laufzeit zu gehen um den Einfluss der T&T-Kosten auf den Gesamtvertragswert zu reduzieren.


mfg
brabro
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Hallo Brabro,

der Provider muss ein Eigeninteresse daran haben, bereits im laufenden Betrieb zu innovieren. Wir haben daher die "Innovationsverpflichtung" an den kontrahierten Mindestumsatz gekoppelt und in den KVP integriert. Damit steht der Innovationsprozesse wesentlich häufiger auf der Agenda als nur einmal im Jahr.
Zugleich sind zu seinen Gunsten "Schutzmechanismen" fixiert, die ein "unbilliges" Ablehnen der Umsetzung vorgeschlagener Maßnahmen durch den Kunden verhindern soll. Damit wehren wir zugleich kalkulatorische Risikoaufschläge des Providers ab. Ich muss allerdings eingestehen, dass insbesondere im Applikationsumfeld eher das Unternehmen den Provider in der innovation ausbremst.

Grüße,
SMarco

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